Ländliches Kernwegenetz

Den notwendigen Ausbau von Feldwegen in ein modernes, förderfähiges Konzept gebracht

Zu groß für alte Wege: Moderne Landmaschinen · Foto: ©Jürgen Götz

Durch den Strukturwandel und den technischen Fortschritt in der Landwirtschaft haben sich die Anforderungen an Feldwege deutlich geändert: Die bestehenden Wege werden durch teils interkommunalen Schwerlastverkehr genutzt und sind für die immer größer werdenden, landwirtschaftlichen Maschinen nicht mehr ausgelegt. Das zeigt sich in teilweise erheblichen Schäden im Bestand.

Um die wichtigen, öffentlichen Feldwege der Gemeinden Bachhagel, Syrgenstein und Zöschingen bedarfsgerecht auszubauen und zu erhalten, beauftragte die Verwaltungsgemeinschaft Syrgenstein WipflerPLAN mit der Erstellung eines ländlichen Kernwegenetzkonzepts. Das Konzept soll eine Umsetzungsstrategie für den künftigen Ausbau der interkommunalen Wege liefern und ist die Voraussetzung, um Fördermittel für den Ausbau der Wege vom Amt für ländliche Entwicklung Schwaben (ALE) zu erhalten.

Bei der Konzepterstellung wurden in Arbeitskreisen die verschiedenen Belange der involvierten Interessensgruppen integriert: Das Amt für ländliche Entwicklung Schwaben, das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, die untere Naturschutzbehörde, die untere Verkehrsbehörde des Landratsamtes Dillingen, das Staatliche Bauamt, das Wasserwirtschaftsamt, der Bayerische Bauernverband, die betroffenen Landwirte sowie die Feldwegereferenten der Gemeinderäte. Zum Beispiel wurde alternativ zum Vollausbau an Waldrändern, in der Nähe zu Bachläufen oder Auenbereichen ein Ausbau mit Fahrspuren aus Rasengittersteinen vorgeschlagen. Außerdem sollen übergeordnete Kreis- und Staatsstraßen möglichst im 90°-Winkel und mit guter Einsicht in die Straße einmünden. Flächen für Überschwemmungsgebiete und Regenrückhalt berücksichtigt das Konzept ebenso.

Die bestehenden Feldwege weisen teilweise erhebliche Schäden auf

Die Gemeinden haben in Abstimmung mit den Landwirten Prioritäten festgelegt, die sich am Zustand und der Nutzung der Wege orientieren. Passend dazu bietet das Konzept zeitliche Umsetzungsempfehlungen für die nächsten Jahre.

Das Konzept definiert Kernwege mit einer asphaltierten, auf 3,5 m verbreiterten Fahrbahn mit ausreichenden Kurvenradien sowie 0,75 m Bankett mit geeigneter Entwässerung. Außerdem empfiehlt es Maßnahmen für Wasserrückhaltung und Naturschutz für die Wege der höchsten Priorität. Dazu werden Flächenbedarf und Kosten der Maßnahmen grob geschätzt. Auf diese Weise hat die Verwaltungsgemeinschaft Syrgenstein einen förderfähigen Maßnahmenplan mit realistischen Umsetzungsetappen für ein funktionierendes Kernwegenetz an die Hand bekommen.