Digitale Dokumentation bei Bauwerksprüfungen

Neue App erleichtert Arbeit für Gemeinden und Kommunen

Foto: Marco Kleebauer

Haftungsfälle vermeiden durch regelmäßige Bauwerksprüfungen

Als Baulastträger ist die Kommunalverwaltung verantwortlich für den verkehrssicheren Betrieb der konstruktiven Ingenieurbauwerke und bestimmter Hochbauten ihres Gemeindegebiets. Nach DIN 1076 und VDI 6200 sind im regelmäßig festgesetzten Turnus Bauwerksprüfungen geregelt. Einfache Prüfungen, Haupt- und Sonderprüfungen müssen durch qualifizierte Ingenieure erfolgen – einfachere Beobachtungen und Begehungen könnten mit geeignetem Personal – zum Beispiel durch Bauhofsmitarbeiter*innen – von der Gemeinde auch selbst übernommen werden, soweit diese entsprechend geschult sind.

Neue App: Einfache Anwendung, die auch für Kommunen praxistauglich ist

Um die Begehungen normgerecht und effizient zu dokumentieren, arbeiten wir neuerdings auch mit der Software/App-Kombination m2ing. Im Gegensatz zur umfangreichen Software SIB-Bauwerke richtet sich m2ing an den schlankeren Funktionsbedarfen von Kommunen und Gemeinden aus und nicht an den komplexeren Bedürfnissen von beispielsweise Autobahndirektionen. Die App nimmt Schadensklassifizierungen auf Grundlage derselben Bewertungsmatrix vor wie SIB-Bauwerke und daraus entsteht ein vergleichbarer Prüfbericht – jedoch im Word-Format statt als cab-Datei – der große Vorteil ist eine einfachere Bedienung ohne weitere Softwareanschaffung. Die App eignet sich neben der DIN 1076 auch für Bauwerke wie Hochbehälter oder Hallenkonstruktionen, für die nach VDI 6200 ein Bauwerksbuch zu führen ist.

Plangrundlagen einlesen und digital bearbeiten – statt Papierberge am Bauwerk draußen!

Eine gängige Herausforderung bei der Bauwerksprüfung sind historische Pläne aus dem Archiv, die in gedruckter Form vor Ort vorliegen müssen. Diese Pläne sind nicht nur unhandlich, sondern beinhalten auch keine weiteren Informationen. Digitale Pläne dagegen werden in der App richtig „schlau“, können Schäden exakt lokalisieren und Informationen automatisch in den Prüfbericht integrieren. So wird die Prüfung für den Anwender übersichtlicher als bisher und schafft die Basis für weitere Planungen und Sanierungen.

Auf dem Weg zum digitalen Zwilling ist es zudem denkbar, aus der Punktwolke eines vorab vom Bauwerk erstellten Laserscans, direkt 3D-Modelle zu erzeugen und diese in die App einzuspielen. Schäden können dann direkt in dreidimensionalen Modellen verzeichnet, Prüfberichte erzeugt und reibungslos Planungen in 3D erstellt werden.

Die Software begleitet den gesamten Lebenszyklus eines Bauwerks, zeigt frühzeitig Handlungsbedarfe auf und macht Investitionsbedarfe in die kommunale bauliche Infrastruktur jederzeit transparent.

Wir sind Teil der Entwicklungsgeschichte in der Bauwerksprüfung

An der Weiterentwicklung der App wirken die Bauwerksprüfingenieur*innen von WipflerPLAN als Keyuser mit. Aus ihrer praktischen Zusammenarbeit mit den regionalen Auftraggebern kennen sie die Bedürfnisse der Gemeinden und Kommunen gut. Eine gängige Anwendung ist, dass WipflerPLAN nach einer Hauptprüfung der Kommune den Prüfbericht als Worddatei zur Verfügung stellt. Dieser wird ein Jahr später durch einen Bauhof-Mitarbeitender um ein weiteres Foto von der Schadensstelle erweitert soweit vorhanden. Die Testergebnisse aus der Praxis zu Funktionalität und Nutzerfreundlichkeit der App spielen unsere Prüfingenieur*innen an den Software-Entwickler regelmäßig zurück. So arbeitet WipflerPLAN aktiv daran mit, dass die Durchführung sachgerechter Bauwerksprüfungen in Zukunft um ein Vielfaches leichter und einfacher werden, sich kleinere Kommunen von zu komplexen EDV-Programmen lösen und einige Aufgaben selbst übernehmen können.