Auftrag zur nachhaltigen Erweiterung der Kläranlage Karlshuld / Königsmoos gewonnen

WipflerPLAN-Konzept überzeugt im VgV-Verfahren

Foto: ©B&P Beratende Ingenieure

Die Gemeinden Karlshuld und Königsmoos betreiben in Karlshuld eine gemeinsame Kläranlage. Die Anlage wurde 1986 auf 10.000 EW bemessen und ist aktuell rechnerisch ausgelastet. Die Gemeinden wachsen sehr stark, so dass eine Erweiterung der Kläranlage erforderlich wird. Daher wurde die WipflerPLAN Planungsgesellschaft mbH Pfaffenhofen 2018 mit der Erstellung einer Studie zur Untersuchung von Erweiterungsmöglichkeiten beauftragt.

Die Ergebnisse der Grundlagenermittlung zeigen auf, dass eine Erweiterung auf 17.500 EW120 notwendig wird. Aufgrund der zukünftigen Ausbaugröße wurde der Erweiterungsvariante nach dem derzeitigen Verfahrensprinzip mit aerober Schlammstabilisierung ein Verfahrenswechsel, verbunden mit der Errichtung eines Faulbehälters, gegenübergestellt.

Die Gemeinderäte haben die Vorteile des Verfahrenswechsels erkannt und sich für die Verfahrensvariante „anaerobe Schlammstabilisierung“ ausgesprochen. Ausschlaggebend war letztlich die Möglichkeit der Eigenenergieerzeugung durch Nutzung des anfallenden Faulgases zur Wärme- und Stromerzeugung sowie die Reduzierung der anfallenden Schlammmengen. Die Verantwortlichen ergriffen damit die Möglichkeit, die Abwasserreinigungsanlage nachhaltig und ressourcenschonend auszubauen.

Den Vergaberichtlinien folgend, wurden die notwendigen Planungsleistungen für die Erweiterung der Kläranlage europaweit in einem VgV-Verfahren ausgeschrieben. Die ARGE WipflerPLAN (Pfaffenhofen), B&P Beratende Ingenieure (Ellwangen), HPE GmbH (Johanniskirchen) ist mit ihrem Konzept als Sieger aus diesem Wettbewerb hervorgegangen. Planung und Umbau der Anlage findet im Zeitraum 2020 – 2023 statt.

Das Konzept

Neubau einer Vorklärung, Erweiterung der Biologie und Errichtung eines Faulbehälters.

Die Vorteile

  • Reduzierung des Schlammanfalls
  • Kostenreduzierung in der Schlammentsorgung und damit Einsparung von CO2 beim Transport
  • Eigenenergieerzeugung von Wärme und Strom aus dem Faulgas
  • Hochwertige Phosphorreduzierung zum Gewässerschutz
  • Möglichkeit zur Co-Vergärung von Fetten und Annahme von Fremdschlämmen
  • Förderung: voraussichtlich ca. 30 % Zuschuss aus Kommunalrichtlinie
  • Reibungsloser Umbau: Volle Funktionsfähigkeit während des laufenden Betriebs

Die ARGE

  • WipflerPLAN, Pfaffenhofen
  • B & P Beratende Ingenieure, Ellwangen
  • HPE GmbH, Johanniskirchen